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»Thank You Have A Nice Day« ist eine New-York-Platte, randvoll mit Boom Bap und Jazz, Lo-Fi und Jeep Beats. »Thank You Have A Nice Day« ist aber auch eine Frage des Charakters, denn RAEDY, der Berliner Musiker, DJ, Fotograf, Illustrator und Grafiker, erkundet mit seinem dritten Soloalbum selbstkritisch seine ewige Faszination für das popkulturelle Mekka. Das Bedürfnis und zugleich der Respekt davor, ein Album über New York zu machen, das Machen und das Zweifeln, das Naive und das Zerdachte – all das fließt unweigerlich in die Songs. Doch anstatt sich dem Overthinking zu ergeben, rettet sich RAEDY in seinen ganz eigenen Stoizismus: Er macht Musik mit, über und für New York, egal wo, und egal, welches Konzept auf irgendeinem Post-it steht. Das gelingt ihm auch dank all der Freund:innen, die an den richtigen, wichtigen Stellen auftauchen: Philo Tsoungui, Wencke Wollny und Anthony Drawn, Farhot, Natureboy Flako und Bedroom-Indie-Darling Shelter Boy spazieren mit RAEDY gelassen von Coney Island bis Bed-Stuy. Und plötzlich ergibt alles Sinn.

Wenn sich zwei Producer-Legenden wie Brenk Sinatra und Wun Two im Studio einsperren, entsteht nicht nur ein großartiges Instrumental-Album mit dem Titel "Tango & Cash", sondern gleich ein neues Beat-Genre, das die beiden ins Leben gerufen haben: G-Fi, eine Mischung aus Brenks Trademark-Sound bestehend aus mitternächtlichen G-Funk Vibes gepaart mit Wun Twos unverkennbarer Lo-Fi Soundästhetik, die er als Pionier dieses Genres etablierte.

Nach den ersten gemeinsamen Demos war klar, dass das geplante Albumprojekt viel mehr als eine Aneinanderreihung von Tracks werden muss. Und so kreieren die beiden Producer-Kings kurzerhand einen Soundtrack für ihren eigenen late 80s-Thriller, verzichten dabei aber komplett auf gängige Klischees. Nicht nur der Albumtitel, entliehen aus dem gleichnamigen Filmklassiker von 1989 sondern das gesamte Konzept von Tango & Cash ist eine Liebeserklärung an atmosphärische, auf VHS-Tapes gebannte Verfolgungsjagden der späten 80er und frühen 90er-Jahre.

Um das Kopfkino beim Hören perfekt zu machen, ist die Tracklist wie eine Auswahl an Filmsequenzen zusammengestellt. Die Sprach-Interludes als akustische Verbindungselemente zwischen den Tracks und das von Wörn Dauerfeuer designte Albumcover lassen die Hörer*innen ab der ersten Minute in eine moody Filmkulisse eintauchen und machen Tango & Cash zu einem Gesamterlebnis. Als Topping verleiht das analoge Mastering von Dextar dem Album die notwendige Wärme. Tango & Cash ist die musikalische Version eines Vintage-Thrillers, perfekt ins Jahr 2024 überführt.

Wenn das Wetter wärmer und die Tage länger werden, sucht man nach dem perfekten Weg, um das zu genießen. Und wie könnte man das besser tun als mit ein paar sanften, entspannten LoFi-Beats? Goji Vibes Vol. 3 ist genau dafür da und bringt den Sommer auf deinen Plattenspieler und in deine Boxen. Diesen Freitag ist es endlich soweit.

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Unser 3. Goji Island-Labelsampler ist der erste, der auch auf Vinyl erscheint und somit perfekt dazu beiträgt, den Alltag zu entschleunigen und faule Nachmittage sowie warme Abende zu genießen.

Klein angefangen haben sie alle. Aber so groß geworden ist das alles - die Kunst - bei den allerwenigsten. Bei Dexter schon: Der Stuttgarter war als Produzent in den letzten 13 Jahren an ikonischen Alben von Deichkind, Cro und Casper beteiligt, er verantwortete drei erfolgreiche Fatoni-Alben und stellte mit Max Herre zuletzt eine Werkschau des DDR-Labels AMIGA zusammen ("hallo 22"). Mit drei eigenen Instrumental-Alben und später mit der Producer-Supergroup Betty Ford Boys war er wegweisend für das neue Selbstbewusstsein einer ganzen Generation hiesiger HipHop-Beatmaker - weniger Dienstleister, mehr Aufmerksamkeit.

Dass Dexter selbst einmal als Rapper angefangen hatte, geriet dabei oft in Vergessenheit. Erst "Haare nice, Socken fly" (2017) war sein erstes Rap-Soloalbum, und mit "Yung Boomer" brachte er 2020 auf den Punkt, wie sein ganz eigener Grown-Man-Rap im Spannungsfeld zwischen Trap und Jazz so funktioniert. Dass er dabei Old-School-Legende Lakmann mit Lugatti & 9ine auf ein Album brachte, ist nur einer von vielen Beweisen für Dexters Ausnahmestellung in der Szene.

Mit seinem neuen Projekt geht Dexter zurück zu den Anfängen, genauer gesagt in die Ära, in der er mit "Jazz Files" seinen Durchbruch feierte. Jenes Instrumental-Album von 2010 ist bis heute ein Meilenstein der genredefinierenden Reihe "Hi-Hat Club" (Melting Pot Music). "Jazz Files" brachte ihn über Nacht auf die iPods der Lieblingsrapper und Post-Dilla-Beat-Nerds, in Clubs, auf Festivals und Beat Fights und ins kollektive Bewusstsein einer Deutschrap-Landschaft im Umbruch.

Aus dieser Ära stammt eine Festplatte mit rund 400 verloren geglaubten Beats, die Dexter vor einigen Monaten retten konnte. 25 dieser Instrumentale veröffentlicht Dexter nun erstmals auf dem Album "BABY STEPS (BEATS 2010-2013)", das ab dem 14. Juli 2023 digital und auf Vinyl verfügbar ist. Die Produktionen fließen und schieben, rumpeln und klappern, sind neu gemastert, ansonsten aber unverändert Dexter - voller Jazz, Psych Rock und Seele. Und das Artwork? Das stammt von Dexters Kindern und wurde gelayoutet von Dexters Schwester.

Family first!

Featuring Krisengebeat