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Willkommen im Motel Reno, gelegen an einem fegefeuerartigen Abschnitt des Highway to Hell, wo zu den Annehmlichkeiten Kabelfernsehen, eine Türmatte zum Abstauben der Cowboystiefel, fließendes Wasser, das meistens funktioniert, ein Bett mit einem Kissen und ein paar Decken mit mysteriösen Flecken gehören - na ja, okay, nicht viel, aber genug, um eine Reihe von guten und schlechten Träumen zu starten... Oska Wald, Frontmann der Berliner Garagenband Chuckamuck, hier nun zu hören auf seinem Solodebut."Motel Reno" bietet altmodisches Lo-Fi-Neo-Folk-Handwerk und erinnert uns daran, dass die Kunst des Songwritings vielleicht noch einen weiteren Tag zu leben hat. Und vielleicht ist das alles, was wir uns in diesen unruhigen Zeiten wirklich wünschen können. Wald geht den Dingen auf den Grund, um dann mit der Hoffnung und Ironie, die wir zum Atmen brauchen, wieder an die Oberfläche zu kommen. Die Eagles mögen ihr Hotel California haben, Leonard Cohen sein Chelsea Hotel, aber Motel Reno wird immer Oska Walds zweites Zuhause sein.

Mit ‘Everything Is Broke’ erscheint das erste offizielle Album des Komponisten, Multiinstrumentalisten und ‘Straßenguerilla’-Soundsystems MUITO KABALLA als Vinyl- LP auf dem Kölner Label SWITCHSTANCE RECORDINGS. MUITO KABALLA ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Paradiesvogel der Kölner Szene. Während andere Musiker meist nur ein Instrument spielen und vielleicht noch dazu singen, beherrscht er nicht nur Keyboards und Percussions, sondern bei Bedarf auch Saxophon, Flöte und weitere Blas- und Tasteninstrumente. Beeinflusst von Stilen wie Afrobeat, Funk, Hip Hop und Soul begann er, mithilfe einer Loopstation Songs ganz alleine Schicht für Schicht aufzubauen und sich selbst dabei mit immer neuen Instrumenten zu begleiten oder zu singen. Sein komplettes Soundsystem hat er auf einem Fahrradanhänger montiert und startete damit das Projekt ‘Guerilla Soundbombing’, das heißt, er performt live unter freiem Himmel an verschiedensten Orten, so lange wie Polizei und Ordnungsamt wegschauen. Ohne eine Band und abseits der üblichen Business- Strukturen wie Musikclubs, Proberäumen, Bookern und Festivals entwickelte er durch seine Solo-Shows wunderbar farbenfrohe Songs voller Schwung und Lebensfreude, die sich mit ihren percussionreichen Beats, Keyboard- Akkorden, Melodielinien und gelegentlichem Gesang wie ein Clash aus westafrikanischen Achtzigern und lateinamerikanischen Einflüssen anhören - mit einer Dynamik und Spielfreude, die der einer kompletten Band in nichts nachsteht. Nicht anders als bei seinen Liveauftritten ging der Künstler bei den Aufnahmen zu den acht Songs seines ersten Albums vor - hier ist alles live gespielt. Es ist zu vermuten, dass er jetzt auch abseits der Straßen und Plätze ein buntgemischtes und wachsendes Publikum erreichen wird.

Die malische GRAMMY-Gewinnerin Oumou Sangaré meldet sich mit ihrem neuen ambitionierten Werk Timbuktu zurück. Weltweit bekannt für ihre großartige und eindrucksvolle Musik, thematisiert Sangaré häufig revolutionäre Botschaften über Frauenrechte, Traditionen und Armut. Geboren in Bamako in Mali, einer der ärmsten Viertel der Hauptstadt wurde Sangaré mit ihrer Leidenschaft zur Musik zu einer der einflussreichsten zeitgenössischen afrikanischen Sängerinnen und spielt eine wichtige Rolle als feministische Ikone. Im Laufe ihrer 30-jährigen Karriere erntete die Sängerin schon viele Preise, begeisterte fortlaufend ihre berühmten Fans wie Alicia Keys und Beyoncé (welche den Klassiker Diara by Nene für Lion King sampelte) und überzeugt mit ihrer bemerkenswerten Arbeit, um sich für sozialen und kulturellen Fortschritt einzusetzen. Für ihr herausragendes Engagement erhielt sie die Titel: UN Goodwill Ambassador, Commander of National Order of Mali und Chevalier of Culture in Frankreich. Ihr neues, genreübergreifendes Album "Timbuktu" ist eine großartige Zusammenstellung von Songs und vereint ihren unverwechselbaren malischen Sound mit Blues-, Folk- und Rockelementen. Produziert und geschrieben wurde das Album während des Corona Lockdowns in den Vereinigten Staaten und zeigt eine Vielzahl an Emotionen: vom Heimatstolz auf dem Track Wassulu Don, die stille Selbstbeobachtung auf Degui N'Kelena, die verliebte Trägheit auf Kanou, das Mitgefühl auf Dimissimw und die Frustration auf Kêlê Magni vereint Sangaré Mut und Optimismus. Timbuktu ist eine außergewöhnliche musikalische Darbietung und beweist Sangarés endloses Talent, ihre Hingabe und Weisheit. Das neue Album ebnet den Weg durch Schmerz und Streit, hin zu Resilienz, Positivität und Hoffnung.

Teheran - der 15 Millionen Einwohner zählende kulturelle Schmelztiegel Irans. Hier gibt es eine breite und lebendige Musikszene, über die im Westen bislang wenig bekannt ist. Hier trifft traditionelle Musik aus Baluchistan im Süden oder Kurdistan im Westen auf die hippen Trends der Metropole. "This Is Tehran?" lädt ein, diese Musikszene zu entdecken und über deren Vielfalt zu staunen. Von Contemporary Classical Sounds mit Saba Alizadeh an der iranischen Stachelgeige Kamanche oder Siavash Molaeian zusammen mit Kasra Faridi am Klavier zum bekannten Experimentalelektroniker Ata "Sote" Ebtekar. Die elektronischen Beats einer Kooperation von Ehsan Abdipour und Andreas Spechtl stehen selbstverständlich neben fast jazzigen Klängen einer Parastoo Ahmadi oder Mina Momeni. Die Otagh Band lädt ein zum dunklen, trip-hop lastigen "Rotenburg", das sie über den "Kannibalen von Rotenburg" geschrieben haben. "This Is Tehran?": 10 Tracks, die neugierig machen und auf eine musikalische Reise einladen, wie wir sie uns sicher nicht vorgestellt haben!