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Nur eine pro Nase!

Die Bossa Nova entstand in einem modernen gesellschaftlichen Klima gegen Ende der 1950er-Jahre in
Brasilien. Sie erlebte dort eine rund zehnjährige kreative Blütezeit. Als erster Bossa-Nova-Song gilt "Chega
de Saudade", geschrieben von Antônio Carlos Jobim (Musik) und Vinícius de Moraes (Text). Er wurde durch
die Interpretation von João Gilberto bekannt. Gilberto und Jobim erregten mit der Kreuzung aus Samba und
Cool Jazz, oft flüsterndem Gesang und virtuos gespielter Gitarre großes Aufsehen. Viele junge Musiker,
insbesondere auch aus den USA wie Charlie Byrd und Stan Getz, adaptierten die Spielweise und machten
die Musik international bekannt. Aufgrund des Militärputsches 1964 verließen viele Künstler das Land und
emigrierten in die USA. In der Folge beeinflussten sich der Bossa Nova, der dortige Jazz und
afroamerikanische Stile, was zu unzähligen Produktionen und einer bis heute andauernden, globalen
Verbreitung der Bossa Nova führte. Die kenntnisreich zusammengestellte Kompilation "Wanted Bossa Nova"
wirft noch einmal einen Blick zurück in die schillernde Geschichte des Genres und präsentiert stilbildende
Acts wie Jorge Ben, Zélia Barbosa, Os Brazões, Orlandivo, Salinas, Antonio Carlos Jobim & Elis Regina, Trio
Esperanca oder Marisa Rossi mit ihren schönsten Titeln.

Limitierte Auflage von 300 Exemplaren für unseren "Summer of Jazz 2022" mit Schwerpunkt auf brasilianischem Jazz.

Das bestgehütete Bossa-Nova-Geheimnis der 1970er Jahre. Dieses Album, das aufgrund seiner Unbekanntheit fast 50 Jahre lang von Geheimnissen umgeben war, ist eines der ehrlichsten, persönlichsten und unprätentiösesten seines Genres. Eine Auswahl von 12 exquisit gestalteten Liedern, die von maßvollen, subtilen Arrangements getragen werden.
Die Liste der Musiker, die im Tijuca-Bezirk von Rio de Janeiro geboren oder aufgewachsen sind, ist lang und illuster und umfasst Namen, die die brasilianische Musik geprägt haben: Tom Jobim, Roberto Carlos, Tim Maia, Milton Nascimento, Jorge Ben oder Erasmo Carlos - um nur einige zu nennen. Jetzt können wir dieser Liste einen weiteren Namen hinzufügen: Werther. Im Jahr 1970 nahm ein Mann mit diesem Namen ein Album auf, das in seiner Persönlichkeit, seiner Ehrlichkeit und seiner Unaufdringlichkeit einzigartig ist. In einer Zeit, in der der Bossa Nova zu einem globalen Phänomen geworden war und seine Hauptfiguren in Brasilien bereits zu den bekannten Namen gehörten, stellte Werther eine Sammlung von Liedern zusammen, die uns auf unheimliche, fast naive Weise an die Zeit erinnern, als der Bossa Nova noch eine Gruppe junger Leute war, die Musik machten. Seine Lieder handeln von einfachen Dingen: Das böhmische Leben, das Meer, die Liebe.
Obwohl Werther und seine Freunde erst im Teenageralter waren und über keinerlei Erfahrung mit Musikaufnahmen verfügten, waren diejenigen, die hinter den Kulissen arbeiteten, keine Amateure. Der Produzent Peter Keller hatte bereits mit Aloysio De Oliveira beim Bossa-Nova-Label Elenco zusammengearbeitet und war auch einer der ersten Partner bei Roberto Quartins Kultlabel Forma. Der Studiobesitzer Bill Horne war eine sehr beliebte Figur in der Jazzszene von Rio, der regelmäßig an den legendären Treffen in der Wohnung von Nara Leão teilnahm und mit einigen der angesehensten Musiker Brasiliens befreundet war. Zu diesen Musikern gehörten zum Beispiel Naná Vasconcelos und Edison Machado, die kleine Beiträge zu Werthers Album lieferten.
Erst in den 1990er Jahren wurde Werthers Album von einer Handvoll Sammler und Liebhabern brasilianischer Musik wiederentdeckt, die darin eine Reinheit erkannten, die in den Mainstream-Bossa-Nova-Aufnahmen bereits verschwunden war. Doch aufgrund der Unklarheit um die ursprüngliche Veröffentlichung und der relativen Anonymität der Initiatoren blieben viele Fragen zu diesen Aufnahmen unbeantwortet. Heute sind wir endlich in der Lage, die ganze Geschichte hinter Werthers kurzlebigem Beitrag zur brasilianischen Musik zu enthüllen.

Musica Macondo fördert auf der Compilation Brasil Novo acht zeitgenössische afrobrasilianische Tracks zutage, die das reiche und perkussive Erbe des schwarzen Brasiliens und des Samba De Coco verbreiten. Ausgewählt von den DJs Tahira (São Paulo) und Tim Garcia (London), zeigt sich die Vielfältigkeit und Positivität Brasiliens, mit Elementen aus Samba, Candomble, Batuques, Jazz, Folk und mehr, die für den esoterischen Dancefloor gedacht sind. Das britische Label Musica Macondo legt seinen Fokus auf die zeitgenössische brasilianische und afrikanische Diaspora auf Brasil Novo, einer 8-Track-Compilation voller Entdeckungen, Snare und Tamborim, die sowohl bekannte als auch unbekannte Künstler südlich des Äquators aus den Städten Recife, Rio De Janeiro und São Paulo vorstellt. Die DJs und Co-Kuratoren Tahira (São Paulo) und Tim Garcia (London) haben es sich zum Ziel gesetzt, diese musikalischen Momente zu präsentieren und zu bewahren - einige Tracks wie O Bar von Dona Celia und Dunas von Toró Instrumental wurden noch nie zuvor veröffentlicht - und dabei tief in den Fundgruben zu wühlen, um die Klischees der brasilianischen Populärmusik zu vermeiden und einen Eindruck davon zu vermitteln, was ihre Tanzflächen und Radiosender antreibt. Es war ihre gemeinsame Leidenschaft für das Plattensammeln, Djing und "den Tanz", die diese beiden führenden Persönlichkeiten in ihren jeweiligen Szenen und Städten zusammenbrachte, was nicht überraschend ist. Die Auswahl umfasst auch Tracks von Grupo Bongar, Renata Rosa und dem Afro Bloco der Frauen, Ilú Obá De Min. DJ Tahira ist ein großer Fan brasilianischer Musik und befindet sich seit einigen Jahren auf einer Forschungsreise, die der Erhaltung und Archivierung von Musik gewidmet ist, die von schwarzen und indigenen Brasilianern gemacht oder beeinflusst wurde. Er lebt in São Paulo und hat ein besonderes Interesse an der Geschichte des Samba de Coco, einer folkloristischen Musikform, die im Nordosten Brasiliens sehr populär war (und wahrscheinlich auch dort ihren Ursprung hat). Sklaven und Indigene aus der Arbeiterklasse kamen zusammen, um ein rhythmisches Geflecht aus Klängen zu schaffen, das Hunderte von Jahren zurückreicht und es ihnen ermöglichte, sich eine einzigartige kulturelle Identität zu schaffen. Von der überwiegend weiß gekleideten brasilianischen Musikindustrie ignoriert oder als minderwertig abgetan, gibt es nur wenige Originalaufnahmen dieser Musik aus dem 20. Jahrhundert, die sich stattdessen auf mündliche Überlieferungen und Karnevalsveranstaltungen wie die in Recife oder Pernambuco stützen. In jüngster Zeit gibt es eine Reihe von zeitgenössischen Vertretern, die Samba de Coco mit anderen zeitgenössischen brasilianischen Musikformen mischen. Brasil Novo zeigt sowohl die Wurzeln als auch abweichende Fusionen. Das vielleicht beste Beispiel für den Samba de Coco von einst stammt von Dona Celia Coquista oder Dona Celia do Coco, wie sie von manchen genannt wurde. Sie war eine Sängerin aus Pernambuco, die nur ein einziges Album Nasci Com Dois Dentes im Jahr 2007 veröffentlichte, obwohl sie viele Jahre lang eine enorm wichtige Vertreterin des Samba De Coco war. Leider verstarb sie 4 Jahre später im Jahr 2011. Das Stück O Bar enthält eine Fülle von lokalen und einheimischen Perkussionsinstrumenten und eine Ruf- und Antwort-Harmonie eines aufmunternden Chors, eine Kakofonie der Positivität.

, das ursprünglich 2019 veröffentlichte moderne brasilianische Pop-DIY-Meisterwerk von O Terno, wird endlich neu aufgelegt. Die erste limitierte Vinyl-Pressung des Albums, auf dem auch Devendra Banhart und Shintaro Sakamoto zu hören sind, war bei erscheinen sofort vergriffen, was diese essentielle Wiederveröffentlichung erforderlich macht und dem Label Psychic Hotline eine Gelegenheit bietet, O Terno ("The Suit") mit ihrem vierten und besten Album einem breiteren Publikum vorzustellen. Im Kern besteht die Band aus Tim Bernardes (Leadsänger, Songwriter, Gitarrist und Pianist), Guilherme "Peixe" D'Almeida (Bass) und Gabriel "Biel" Basile (Schlagzeug), wobei alle drei auch an der Produktion beteiligt sind. Bernardes ist für den Mix dieses Albums verantwortlich und hat auch die orchestralen Elemente von komponiert und arrangiert. unterscheidet sich deutlich von ihren früheren Alben - mehr Sixties-Pop und weniger Indie- und Psych-Rock - und ist das Ergebnis der Arbeit der Band in einem vertrauten Studio (risco), umgeben von einer kreativen Gemeinschaft. Dort folgten sie der Open-Source-Formel von The Beatles, The Kinks, Os Mutantes, Harry Nilson und anderen: einen guten Song schreiben (der schwierigste Teil), ein einfaches, aber elegantes Arrangement für Bass, Schlagzeug und Gitarre/Klavier erstellen, den Song mit ergänzenden Instrumenten und Melodien ausschmücken und ihn gut aufnehmen, wobei sie die Studiotechnik gezielt und absichtlich einsetzen. Das Ergebnis ist ein Album, das in seiner analogen Textur und minimalistischen Produktion sowohl retro klingt als auch zeitgemäß in Bernardes' Songwriting und Gesangsstil, der Robin Pecknold (Fleet Foxes) und Grizzly Bear ebenso viel verdankt wie Milton Nascimento, Caetano Veloso oder John Lennon.

Nur eine pro Nase!