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Klassischer brasilianischer Soul-Funk aus dem Jahr 1976 in der Manier der Aufnahmen von Tim Maia, Jorge Ben oder Carlos Dafé aus dieser Zeit. Alle vier Tracks sind atemberaubend und zeichnen sich durch dramatischen Gesang, fette Drumbeats und ausgefeilte Arrangements aus, ganz in der Tradition der besten Funkmusik, die in den 70er Jahren aus den USA kam. Erstmalige Wiederveröffentlichung.

Tony Bizarro war ein brasilianischer Songwriter, Produzent und Sänger, der mit den meisten der größten Soul- und Funkkünstler Brasiliens zusammenarbeitete. Boogie- und Discomusik waren auf dem Vormarsch und wurden bald auf dem brasilianischen Markt populär. Seine eigene Diskografie umfasst nur ein Soloalbum, das auf dem Höhepunkt seiner Karriere erschien, eine Reihe von Compactos und einige spätere LPs, die nicht über seinen bekanntesten Hit Estou Livre" hinausgingen. Diese EP aus dem Jahr 1976 ist seit langem eine Waffe für DJs auf dem Dancefloor, ähnlich wie die Aufnahmen von Tim Maia, Jorge Ben oder Carlos Dafé aus der gleichen Zeit. Alle vier Tracks sind umwerfend! Der Eröffnungssong 'Que Se Faz Da Vida' ist ein Downtempo-Funkstück mit dramatischem Gesang von Tony Bizarro, fetten Drumbeats und Isaac-Hayes-artigen Wah-Wah-Sounds, die leicht in den Soundtrack eines Blaxploitation-Films hätten aufgenommen werden können_ Die Streicher und ausgefeilten Arrangements auf der Rückseite heben diese Platte an die Spitze des besten brasilianischen Funks, der in den 70er Jahren aufgenommen wurde. Sehr schwer zu finden, vor allem in gutem Zustand, bekommt diese Platte nun zum ersten Mal eine richtige Wiederveröffentlichung.

Dies ist sicherlich eine geheimnisvolle und schwer fassbare Veröffentlichung! Wer war Grupo Natureza (Nature Group), und warum ist diese Veröffentlichung eine solche Rarität?

Pode Acreditar" wurde 1981 auf Som Livre Records gepresst, und es wird vermutet, dass nur sehr wenige Exemplare auf dem kommerziellen Markt veröffentlicht wurden. Diejenigen, die mit den Produktionen von Lincoln Olivetti und Robson Jorge vertraut sind, werden zweifellos ihren charakteristischen Sound wiedererkennen und wissen, dass diese Single "wahrscheinlich" das Werk der beiden oder zumindest eines Mitglieds ist. Sie waren zu dieser Zeit ein festes Produktionsteam bei Som Livre, und es gibt eine eindeutige Ähnlichkeit mit Adrianas Song Sei la Amor" von 1978, an dem Lincoln Olivetti beteiligt war.

Über diese Veröffentlichung gibt es nur wenige Informationen. Ein verlockender Kommentar des brasilianischen Sammlers "bargainvinyl1" auf der Discogs-Seite der Originalveröffentlichung lässt vermuten, dass "Pode Acreditar" eine Reaktion auf den Baby Consuelo und Pepeu Gomes Pro-Marihuana-Song "O Mal é o Que Sai da Boca do Homem" war, der damals eine Kontroverse mit der brasilianischen Militärdiktatur auslöste. Obwohl er den Marihuana-Konsum verurteilt, wird das Wort "baseado" (Joint) in dem Lied erwähnt, und das könnte der Grund dafür sein, dass die Veröffentlichung von den Verantwortlichen von Som Livre zurückgezogen wurde und es somit zu einer der seltensten Veröffentlichungen des Labels wurde.

Während die Hintergrundgeschichte nicht ganz klar ist, ist es ein unbestreitbar sonnendurchfluteter, entspannter Boogie-Groove mit AOR-Touch von der geheimen Gruppe. 80er-Jahre-Rio-Vibes pur, super-eingängig und ein Ohrwurm, der den ganzen Tag über im Ohr bleibt.

Für die Nummer 90 der Brazil45-Serie stellen wir einige weniger bekannte Entdeckungen vor, die in letzter Zeit zu den Favoriten hier im Bongo HQ geworden sind.

Als erstes begeben wir uns in den Norden Brasiliens mit dem funkigen Forró/Boogie-Hybrid-Monster "Vendedor De Mangaios" von Josan. Ursprünglich wurde es 1981 auf dem Album "Rio De Renovações" auf Copacabana Records veröffentlicht. Dieses süchtig machende Dancefloor-Juwel ist immer noch relativ unbekannt, aber es ist ein fester Favorit auf den Bristol's Worm Disco Club-Partys und unter den DJs und Sammlern der brasilianischen Underground-Tanzmusikszene geworden.

Vou Tirar Você Daqui" stammt aus dem 1977 erschienenen, selbstbetitelten Album des berühmten Sängers Bartô Galeno (Tapecar Records) und ist ein ungewöhnliches Stück. Der Song lässt sich nicht so leicht in eine Schublade stecken, er liegt irgendwo zwischen MPB/Funk und Rock, ist aber eigentlich nichts davon. Unterstützt von einem großen orchestralen Sound und ausgefallenen Synthesizern, hat der Track ein wirklich einzigartiges Gefühl.

Wir hoffen, dass euch diese Funde gefallen. Ein weiterer Beweis für die Vielfalt und Tiefe des reichen musikalischen Erbes Brasiliens.