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Dynamite Deluxe - TNT
Dynamite Deluxe
TNT
2LP | 2008 | EU | Reissue (Dynamite Deluxe)
31,99 €*
Release: 2008 / EU – Reissue
Genre: Hip Hop
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Die Fantastischen Vier - MTV Unplugged
Die Fantastischen Vier
MTV Unplugged
2LP | 2020 | EU | Original (Rekord Music Publishing)
31,99 €*
Release: 2020 / EU – Original
Genre: Hip Hop
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Mädness (Mädness & Döll) - OG
Mädness (Mädness & Döll)
OG
LP | 2019 | DE | Original (Mädness)
18,99 €*
Release: 2019 / DE – Original
Genre: Hip Hop
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Mädness möchte raus. Raus aus der Konsumverliebtheit, raus aus der ewigen digitalen Selbstoptimierung und raus aus der vermeintlichen Komfortzone einer zerfaserten, toxischen Szene, die am Ende doch meist Zeitgeist und Ego über alles stellt. Aber um diese Szene soll es hier gar nicht gehen. Wenn Mädness draußen ist, wo die Luft frisch ist und der Blick weit, definiert er sich längst nicht mehr über irgendein Dagegensein. Es ist nur so: Das Rapgame, wie es sich gegenwärtig darstellt, braucht er nicht mehr. Dass er das Handwerk beherrscht wie nur wenige Andere hierzulande, ist in Fachkreisen Konsens. Doch ist Rap, das Vehikel, für Mädness heute längst nicht mehr so interessant wie der Weg, den es damit zurückzulegen gilt. „OG“, sein jüngstes Soloalbum, ist der erste Meilenstein auf diesem Weg.

Die schönsten Geschichten schreibt das Leben dann, wenn man gar nicht daran denkt, Geschichte zu schreiben. So eine Geschichte ist auch „OG“. Als Mädness 2014 mit der EP „Maggo“ seinen bis dato größten Erfolg feierte, hätte das auch ein würdiger Schlussstrich unter der Mitte der Nullerjahre begonnenen Rapkarriere eines ewig Hochbegabten sein können. Dass er 2017 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Döll das Projekt „Ich und mein Bruder“ in obere Chartregionen schickte, war dann aber eben keine Übergabe des Staffelstabs, sondern die Neuentdeckung des eigenen Mediums. Im engen Umfeld von Künstlern wie Audio88 & Yassin und K.I.Z festigte sich nicht nur für Mädness über Jahre hinweg die Überzeugung: Rap kann und will wieder eine Haltung haben. Genau diese Haltung hat er nun, mit Ende 30, für sich selbst auf den Punkt gebracht, in Eigenregie, ohne Abhängigkeiten und mit dem unbedingten Willen zur Bewegung.

Der selbstbestimmte Neuanfang hört auf den Namen „OG“ und der Begriff will erst einmal atmen: Klar wird hier Bezug auf den „Original Gangster“ der amerikanischen Straßenkultur genommen, diese eher gelassene denn bedrohliche Figur, die sich ihren Respekt längst verdient hat. Aber Mädness denkt die Umdeutung auch ganz wörtlich mit, wird zum „Original Gude“, nonchalant auf den Universalgruß seiner hessischen Heimat Bezug nehmend. Die Souveränität steht immer noch im Zentrum, nur zu befürchten gibt es nichts.

Haltung manifestiert sich hier zuerst im absolut bewussten Umgang mit dem Ich und dem eigenen Wertesystem. Das Drumherum, die Gesellschaft, wird erst viel später Teil des Narrativs und muss nicht mehr als Gegenspieler herhalten. Mit neu gewonnener Klarheit sagt Mädness sich von alten Gewohnheiten los, hinterfragt Konventionen und arbeitet für sich einen neuen Lebensentwurf aus: Freiheit entsteht aus Verzicht und Loslassen. Zuhausesein passiert im Kopf und hat nichts mehr mit Orten zu tun. Und wenn positives Denken und Handeln sich manchmal fast wie Naivität anfühlt: Ist das denn so schlimm? An dieser Stelle kann Rap noch viel von Mädness lernen, denn wie antizyklisch es anmutet, heute ein derart positives Album zu veröffentlichen, verrät viel über das Genre und dessen Tunnelblick. Auch davon galt es sich zu lösen. Plötzlich allein auf weiter Flur zu stehen kann der größte Befreiungsschlag von allen sein. Durchatmen.

„OG“ zeichnet in zehn Songs die letzten zwei, drei Jahre in Mädness’ Leben schlüssig nach und legt bereitwillig die Karten auf den Tisch. Auf der ersten Albumhälfte dominiert die Auseinandersetzung mit alten und neuen Beziehungen, persönlich wie räumlich: „Team Allein“ und „Endlich neue Freunde“ sind darin völlig klar und frei von Bitterkeit, während „Kein Ort“, das Mädness sich mit seinem langjährigen Weggefährten Marteria teilt, minutiös die verschwommene, oft bedrückende Stimmung in Kaff und Kleinstadt nachzeichnet, die ihre Biografien prägte. Die zweite Hälfte macht ein aufgeräumtes Hier und Jetzt hör- und greifbar mit dem verspielten Titelsong, mit „Arbeit/Urlaub“ oder „Was soll ich dir schon erzählen“. Funk- und Boogie-verliebte Beats u.a. von Suff Daddy und Nico K.I.Z untermauern grinsend, wie wenig das hier am Ende noch mit strengem Rap-Tagesgeschäft zu tun haben muss.

All das klingt versöhnlich, erfahren, erleichtert – und wie jemand, der ganz bei sich selbst ist. Wer Mädness genau zuhört, weiß, dass das nicht immer so war. Er wollte nicht umsonst raus. Denn von dort aus sieht man vieles besser.
Die L.P. - Überflieger Nach Vorn
Die L.P.
Überflieger Nach Vorn
2LP | 1998 | DE | Original (Deck8)
16,99 €*
Release: 1998 / DE – Original
Genre: Hip Hop
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D-Flame - Heisser
D-Flame
Heisser
12" | 2000 | DE | Original (Eimsbush)
8,99 €*
Release: 2000 / DE – Original
Genre: Hip Hop
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Ebow - FC Chaya Red Vinyl Edition
Ebow
FC Chaya Red Vinyl Edition
LP | 2024 | EU | Original (Buback)
26,99 €*
Release: 2024 / EU – Original
Genre: Hip Hop
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Busta Rhymes & DJ Smoke - From The Coming To The Big Bang Mixtape
Busta Rhymes & DJ Smoke
From The Coming To The Big Bang Mixtape
CD | 2017 | EU | Original (JWS)
16,99 €*
Release: 2017 / EU – Original
Genre: Hip Hop
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Fettes Brot - Außen Top Hits, Innen Geschmack Transparent Vinyl Edition
Fettes Brot
Außen Top Hits, Innen Geschmack Transparent Vinyl Edition
2LP | 1996 | DE | Reissue (Fettes Brot Schallplatten)
28,99 €*
Release: 1996 / DE – Reissue
Genre: Hip Hop
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Achtung, Babyboomers und Digital-Ureinwohners: Fettes Brot doktert sich mit der hausinternen Zeitmaschine retour in die hinteren Jahre des vorherigen Jahrtausends und buddelt die ersten vier eigenen 90s-Hip Hop-Meilensteine wieder aus. Anders ausgedrückt: Es gab ein Leben vor dem Internetz - und die Vorstadtkrokos von Fettes Brot planschten damals schon im Haifischbecken Musikindustrie. Doch, wer weiß das noch? Auf den FeBro-Konzerten der letzten 10 Jahre lief kaum mehr 'classic material' als "Jein", "Nordisch By Nature" und "Da Draussen", die Tonträger bis 2000 gab's seit fünf Sommern nur noch 2nd Hand zu kaufen und null davon je legal-digital. Nur: die Bevölkerung braucht das. Zum Glück hören die 3 Partypiepen manchmal sogar zu und schworen sogleich Besserung. Das Brot der frühen Jahre erscheint endlich wieder in vier frischen Portionen auf LP - neu gemastert in old school Stereo, erweitert um einen Batzen Bonüsse (B-Seiten, Remixe, Features, Demos und Live-Perlen), verziert mit luftigen Lebenslügen der 3, ergänzt um reichlich zwielichte Zeitzeugenberichte und zugeschüttet mit einem Füllhorn verschollener Fotos.
Die Fantastischen Vier - Die 4. Dimension 30 Jahre Remastered Clear Vinyl Edition
Die Fantastischen Vier
Die 4. Dimension 30 Jahre Remastered Clear Vinyl Edition
LP | 1993 | EU | Reissue (Rekord Music Publishing)
31,99 €*
Release: 1993 / EU – Reissue
Genre: Hip Hop
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mit Slipmat
Fettes Brot - Am Wasser Gebaut
Fettes Brot
Am Wasser Gebaut
2LP | 2005 | DE | Reissue (Fettes Brot Schallplatten)
29,99 €*
Release: 2005 / DE – Reissue
Genre: Hip Hop
In den Warenkorb Coming Soon Ausverkauft Derzeit nicht lieferbar Nicht genug Coins
Wie gerne spielen Fettes Brot mit Bedeutungen? Ihr Album-Titel "Am Wasser gebaut" birgt bspw. zwei offensichtliche Ebenen. Entweder er meint: dir kommen schnell die Tränen. Oder: du kommst aus einer Hafenstadt. Ausgangspunkt 1 ging mit dem Plan konform, eine Art neuer Hip Hop Soul Music zu erschaffen. Wer sich starke Feelings leistet, macht sich natürlich auch verletzlich. Ausgangspunkt Numero 2 bedingte konsequenterweise den auf dem Artwork in den vielen s/w-Bildern gezeigten Hafenarbeiterlook - u.a. im großen Hamburger Blohm & Voss-Dock fotografiert. FB hoben damit auf den legendären Marlon Brando-Spielfilm "On The Waterfront" ab und auf Dexys Midnight Runners in deren früher "Soul Rebels"-Phase.

"Am Wasser gebaut" war das erste Fettes Brot-Album auf dem bandeigenen Label FBS. Mit "Emanuela" und "An Tagen wie diesen" protzt die Platte gleich mit 2 Smash Hits. Auf der vorliegenden Trockendock-Edition sind zudem 11(!) Bonussongs (B-Seiten, Outtakes, Single-only Songs) verewigt. Dazu gibts Presseclippings und Linernotes der Band und ihrer Gäste wie Bela B, etc., sowie ein umfangreiches Artwork-Update.
Umse - Durch Die Wolkendecke
Umse
Durch Die Wolkendecke
LP | 2018 | EU | Reissue (Jakarta)
22,99 €*
Release: 2018 / EU – Reissue
Genre: Hip Hop
In den Warenkorb Coming Soon Ausverkauft Derzeit nicht lieferbar Nicht genug Coins
Umse ist ein Kind des Ruhrpotts – und ewig Reisender. Ein Malocher-MC mit langem Atem, der sich endlich auszahlt. Der Top-20-Künstler chartete mit seinen letzten beiden Alben „Kunst für sich“ (#36) und „Haiwanischer Schnee“ (#16), die über die Indie-Institution Jakarta Records erschienen. Für sein neues Album nahm er sich zwei Jahre Zeit, musste Tiefschläge überwinden, um „Durch die Wolkendecke“ gehen zu können. Heute präsentiert er mit „Bescheid“ das erste Video zu seinem neuen Album, das am 28. September erscheint.

In zwei Jahren hat sich einiges angestaut: an Texten und Erfahrungen. So veröffentlichte Umse erst im Mai die 6-Track starke „Flammenwerfer“-EP und nun bereits Ende September ein neues Album. Der Ruhrpott-Rapper, der in einer Tugend-Tradition mit den lokalen Legenden RAGund Too Strong steht und doch nach State of the Art klingt, tourte jahrelang durchs Land und erspielte sich von Konstanz bis Kiel einen exzellenten Ruf als Live-MC.

Über die Jahre hat sich Umse eine loyale Fanbase aufgebaut, die ihn für seine Bodenständigkeit schätzt. Er verkörpert die Werte der alten Schule, vereint Technik und Tiefgang und befriedet mit seinem Neo-Boombap-Entwurf die Rap-Generationen. „Durch Die Wolkendecke“ setzt diesen Weg konsequent fort und zeigt dabei neue Impulse und Perspektiven auf. Der Titel deutet bereits an, dass es düsterer und nachdenklicher zugeht, er steht aber auch sinnbildlich für: „Sky is the limit“.

Dieses Limit ist für den Grown-Man-Rapper noch lange nicht erreicht: Er ist weder hängengebliebener Oldschooler noch gesichtstätowierter Mumble-Rapper, und doch fruchtet sein Scheuklappen-freier, samplelastiger Trademark-Sound im Hier und Jetzt. Mal erinnern die Sing-Sang-Hooks an den frühen 50 Cent, mal an die Crowd-Control-Choruse der Dilated Peoples.

Das Regionale und das Reisen sind zwei Konstanten und Extreme, die sich durch die Karriere von Umse zu ziehen scheinen. Nachdem er sich mit Hofproduzent Deckah für die Produktion von „Hawaianischer Schnee“ in einem Landhaus in der niederländischen Provinz einmietete, flogen sie für „Durch Die Wolkendecke“ bis nach Colorado und Teneriffa. Der Track „Wenn Die Ferne Ruft“ thematisiert dieses Fernweh, das für Umbeck so inspirierend wirkt, mit markanten Lines: „Man tut es wieder, wenn man merkt, das Reisen Wunder bewirkt.“

Der Opener „Bescheid“ ist nur vordergründig ein Representer und offenbart bei genauerem Hinhören reife Reflexionen eines Mittdreißigers. Auf „Mach Das Kleine Groß“ zeigt Umse dialektisches Talent, schließt von dem Großen auf das Kleine, vom Lokalen aufs Globale, von sich als Individuum auf die Gesellschaft und Szene. Das rührende Outro „Jederzeit“ klingt wie eine Art Testament, mit der sich Umse endgültig in den Real-Rap-Analen als eine der wichtigsten Stimmen seiner Generation verewigt.

Umse sagte einmal sinngemäß über die Langlebigkeit von Alben: „Es interessiert keine Sau, wie lange du daran gearbeitet hast, es zählt, wie lange sie rotiert.“ Und eine lange Haltwertszeit hat dieses zeitlose, detailverliebte Werk ganz sicherlich.
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Deutschrap

Mit der Breakdance-Welle schwappte Anfang der 1980er Jahre auch Rap aus den USA nach Deutschland. Beflügelt von »Wild Style« und »Beat Street« wurde der neue Musikstil erschlossen, bezeichnenderweise jedoch zunächst mit wenig Ernsthaftigkeit gegenüber Form und Inhalt. Denn während z.B. »The Message« die alltäglichen Frustrationen im US-Ghettoalltag besingt, coverte eine Radio-DJ-Truppe um Thomas Gottschalk den Song »Rappers Delight«. Und die Toten Hosen brachten gemeinsam mit Fab 5 Freddy den ersten Rap-Rock-Crossover der Welt heraus: »Hip-Hop-Bommy-Bop«.

Deutschrap – Die Alte Schule

Als neues Lifestyle- und Musik-Phänomen stieß Hip Hop schnell auf Nacheiferer in deutschen Jugendzentren und Jugendzimmern. Gleichwohl mit Spaß, aber deutlich ernsterem Ansatz als die oben genannten, erschloss man ein Terrain, das man lediglich von TV-Bildschirmen und importierten Platten kannte. Erste Szenen bildeten sich, Jams wurden veranstaltet. Dort, so heißt es, war es der Heidelberger MC Torch von der Crew Advanced Chemistry, der erstmals in deutscher Sprache Freestyle-Raps kickte. Weitere prägende Figuren dieser Pioniertage waren, ebenfalls aus Heidelberg, Cora E und die Stieber Twins, Too Strong aus Dortmund sowie die Kölner Gruppen CUS, LSD und Äi-Tiem.

1991 erschien mit »Krauts With Attitude« die erste Compilation mit heimischen Hip Hoppern. Auf Deutsch wurde dort jedoch nur in Ausnahmen gerappt – u.a. von den Fantastischen Vier, die im gleichen Jahr das erste deutschsprachige Rap-Album veröffentlichten. Als eine Art Gegenpol zu den von der Szene kritisch beäugten Stuttgartern formierte sich in Frankfurt das Rödelheim Hartreim Projekt um den Rapper und Producer Moses P. Gleichzeitig wurde mit dem 1992 erschienenen Sampler »Kill The Nation With A Groove«, auf dem bereits die damals noch »absoluten« Beginner vertreten waren, klar, was Rap auf Deutsch auch sein kann: Ein politisches Statement.

Deutschraps Golden Era

Davon jedoch wollte die »Klasse von 95« nichts wissen. Mit einer Platte auf MZEE – dem gleichen Label übrigens wie die Vertreter der »Alten Schule«, deren Szenedogmatismus man hinter sich lassen wollte – bestritt eine neue Generation deutscher Rapper neue Wege. Sie leiteten damit Deutschraps goldene Ära ein: Als Teil der Stuttgarter Kolchose sorgten Die Massiven Töne für hohe Doppelreimdichte im Conscious Rap. Raid firmierte mit Filo Joes als R.A.G,, um klar zu machen, dass der Ruhrpott nicht nur tief nach Kohle schürft. Der Tobi & Das Bo starteten, zum Quartett gewachsen, als Fünf Sterne Deluxe durch. Und Ferris MC von F.A.B. lädt heute bei Deichkind die Stimmungskanone.

Gegen 1997 hat sich deutscher Hip Hop nicht nur aus seiner Nische herausgespielt: Er hat zudem die Möglichkeit aufgezeigt, unverkrampften mit der eigenen Sprache umzugehen. Insofern haben all die Julis, Silbermonds und Jennifer Rostocks Rap aus deutschen Landen viel zu verdanken. Die Beginner, Freundeskreis, Die Firma, Afrob, Blumentopf, Dynamite Deluxe, Eins Zwo, Curse: das waren die Namen der Stunde. Ihre Releases inspirierten zahllose Epigonen, Labels wie Eimsbush, Four Music, Put Da Needle To Da Records waren beispielhaft für den DIY-Ansatz der Szene.

Deutscher Rap geht auf die Straße – und an die Chartspitze

Während Rap auf Deutsch buchstäblich explodierte, brodelte eine Facette der Kunst lange Zeit nur im Underground: Azad, Konkret Finn, Feinkost Paranoia oder Creutzfeld & Jakob kultivierten Battle Rap, ohne große Aufmerksamkeit zu genießen. Per Paukenschlag drang das Subgenre jedoch in den Fokus der Szene: Mit der Single »LMS/Schwule Rapper« etablierte Kool Savas vom Royal Bunker aus die Kunst der geistreichen Beleidigung und setzte gleichzeitig Berlin auf die Deutschrap-Karte. Es dauerte nicht lange, bis Battle Rap der Berliner Schule zur neuen Blaupause des Musikstils wurde. Erheblichen Anteil trugen dazu auch Sido und seine Mitstreiter von Aggro Berlin bei. Und Bushido, der mit seinen Releases Battle Rap öffentlichkeitswirksam auf die Straße holte.

Während sich fortan die Jugendschutzwächter um die expliziten Texte kümmerten, erlangte Straßenrap durch Artists wie Kollegah, Farid Bang oder Massiv umso größere Popularität. Das Underground-Phänomen wurde zum Erfolgsgarant und wird heute von Haftbefehl, SSIO, Xatar oder MoTrip massentauglich bedient. MCs wie Audio 88 & Yassin, Morlockk Dilemma, Hiob oder Sylabil Spil wollen dagegen nicht so recht in gängige Rap-Entwürfe passen. Sie setzen auf düstere Klangwelten, während es parallel wieder chic wurde, sich produktionsästhetisch auf die Wurzeln zu besinnen: Retrogott und Hulk Hodn, Umse, Fatoni und Dexter, die WSP-Clique und die Sichtexot-Gang, sie alle verpassen dem Golden Era-Sound ein zeitgemäßes Update, ohne es an Individualität missen zu lassen. Casper, Cro, K.I.Z., Marteria und Die Orsons zeigen derweil am deutlichsten, was deutscher Rap heute ist: Fester Bestandteil des Pop. Ihr Erfolg ist exemplarisch für die Genese einer musikalischen Gattung.

Deutscher Hip Hop von A bis Z im HHV Online Shop

Egal, ob man Neuheiten und aktuelle Hits feiert oder den Classics nachhängt, egal, ob Battle, Boom Bap oder Backpack, im HHV Online Shop gibt’s Deutschrap in allen Facetten und Formaten: Tape, CD, Vinyl LP, vom Doppelalbum über EPs und Singles bis zu exklusiven Bundles. Word!