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Denn Kat Frankie singt auch die schönsten und unmittelbar eingängigsten Melodien, die man sich wünschen kann; und sie singt das alles mit einer Stimme, die so klar und zugleich aufregend rätselhaft ist, so beeindruckend reif und zugleich lockend keck, dass sie einem schon nach der ersten Strophe nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Zu ihren Vorbildern gehören PJ Harvey, Tom Waits und Rufus Wainwright. In der Vergangenheit veröffentlichte Kat einige Alben im Eigenvertrieb, spielte Gitarre in Olli Schulz' Begleitband, komponierte zusammen mit Get Well Soon und veredelte mit ihrer Stimme das Stück des Erfurter Rappers Clueso "Wenn du liebst". Die dunkelbunte Welt der Songwriter-Musik und die helle, manchmal grelle Welt des Mainstream Pop - für Kat Frankie schließen sie einander nicht aus. "Bad Behaviour", ihr neues Album, ist nicht nur kunstvoll, sondern auch höchst intim: So nah wie in diesen neuen Liedern sind wir der Künstlerin noch nie gekommen. Es geht um die Liebe und um das Leiden an ihr, vor allem aber um die Freude am Lieben. Immer jedoch finden wir in Kat Frankies Bildern auch den Blick nach außen, auf die Welt im Ganzen; auf jenes Politische, das sich allein im Privaten zeigt. "Bad Behaviour" ist ein großes, Grenzen sprengendes Werk; ein Höhepunkt im Schaffen einer außergewöhnlichen Künstlerin; ein Album, das uns noch lange beschäftigen wird.

Designer Wulf Mohrmann macht jetzt Musik

„Ballroom“ lautet der Name eines Objekts, das aus gelben Säulen von einem schwarzen Gitter ummantelt wird, oben ragt ein rotes Geweih heraus. Ein anderes Objekt mit blauem Noppenmantel und rosa Kern wirkt wie ein Gegenstand aus dem Science-Fiction-Film „Ghost In The Shell“ von Rupert Sanders. Die untypischen Formen und Farben geben einen starken Hinweis darauf, wohin die Reise beim Betrachten der Möbel von Wulf Mohrmann gehen wird. Es ist eine Bewusstseinserweiterung im Nutzungsbereich. In den vergangenen 15 Jahren war Mohrmann in Berlin, Hannover und Leipzig beruflich unterwegs, plante Büros und Arbeitsplätze. Zu seinen Kunden gehörten Designagenturen, Büromöbelhersteller, die Polizei Hessen aber auch die Stadt Haldensleben. Weniger mit seiner Tätigkeit als Designer, hat seine aktuelle Arbeit zu tun: Zusammen mit Christoph Bouet und Sebastian Symanowski wird die LP „grounded“ am 23. Mai auf dem Label 1301Media veröffentlicht. Das Projekt heißt „Jerichow“, eben genau so wie der Landstrich in dem die beiden Kreativen, Bouet und Mohrmann, aufgewachsen sind. Die mehrdeutige Bedeutung des Albumtitels ist bewusst der gedankliche Anker der Platte. Grounded - Gestrandet, fixiert, geerdet sind Attribute, die sich textlich widerspiegeln. Mohrmanns Texte sind ein Blick auf und in die Gesellschaft. Sie sind immer Lösungsansätze, entschlossen und somit ein schöner anziehender Widerspruch zum melancholischen Gesang. Die Musik von Jerichow drückt und pulsiert von unten. Getrieben vom verzerrten Gitarren-Röhren-Sounds mit Elementen aus Blues, Rock und Techno. Pop-Musik mit: „wir machen das so“-Attitüde. Die Platte ist ohne Versprechen, aber mit Ansage. Rough und selbstbewusst kommt der Sound daher. Sichtbar auch am aufwendig gestalteten Artwork der Platte, dass mit drei Editionen aufwartet, die ausschließlich auf Vinyl erhältlich sind. Das Mastering und der Folien-Schnitt erfolgte durch Tonmeister Rainer Maillard in den Berliner Emil Studios (besser bekannt als Hansa Studios, wo David Bowie, U2 und auch Depeche Mode tätig waren). Den Mix übernahm Hannes Bieger, der mit Künstlern wie Ellen Allien oder mit Robert Görl von DAF arbeitet. Material für einen Nachfolger gibt es schon, Ambitionen für Live-Gigs jedoch nicht. Designer, Tischler, Musiker und Künstler: Es scheint, als seien Mohrmann die Werkzeuge egal, mit denen er Aussagen trifft.

Richtig geiles Zeug. Gibt es auch in grün bei uns.

Das einheitliche Gesamtbild von Isolation Berlin setzt sich zusammen aus einer Vielzahl von dezidiert uneinheitlichen Einzelbildern, angefangen beim abstrakt-expressiven Drip-Painting des Albumcover von Yannick Riemer bis zu ihren Portraits und Videos. Es wird eine Weile vergehen, bis jemand mit so einem tollen Debut um die Ecke kommt.

Spoon Records freut sich die Vinyl-Veröffentlichung von VILLA WUNDERBAR bekannt zu geben, die das Werk von Can-Gründer Irmin Schmidt's Solo- und Film-Arbeiten zusammenstellt. Das vierteilige Vinyl-Box-Set, das bisher nur auf CD erhältlich war, erscheint am 22. November 2019 auf durchsichtigem Vinyl. Die limitierte Auflage (welweit 1000 Stück) enthält unter anderem zwei Can-Remixe sowie eine Sammlung von Soundtrack-Stücken die von Wim Wenders persönlich zusammengestellt wurde.

Die ersten beiden Alben im Box-Set der Villa Wunderbar ist eine Auswahl von Irmin Schmidts umfangreicher Arbeit als Solokünstler in den letzten 30 Jahren, während die zwei weiteren LPs - ausgewählt und präsentiert vom Filmemacher Wim Wenders - einen Einblick in Schmidts umfangreiche Werk als Komponist für Film und Fernsehen geben. Die Zusammenstellung umfasst Tracks wie Villa Wunderbar", Kick On The Floods" und Bohemian Step" sowie Remixe von Schmidt der Can-Tracks Alice" und Last Night Sleep" und wird um Schmidts jüngstes Werk Klavierstück V" erweitert.

Mit „Live in Bochum“ erscheint endlich das Bochumer Konzert von Herbert Grönemeyer aus dem Jahr 2015 im Rahmen der „Dauernd jetzt“-Tour. Eine außergewöhnlich intensive Performance mit einer ganz besonderen, auf den Anlass hin abgestimmten Setlist.

Tahliah Barnett, alias FKA twigs, hat eine harte Zeit durchgemacht seit der Veröffentlichung ihres erfolgreichen, Mercury-nominierten Debütalbums „LP1“. Trennungen, Operationen, Herzschmerz; Barnett verarbeitet ihre traumatischen Erlebnisse in ihrer Musik und steigt so mit ihrer zweiten Studio-LP wie Phoenix aus der Asche auf, hörbar verletzt aber stärker als je. Das Album wurde wie der Vorgänger von FKA twigs selbst produziert und lotet ihr Sound-Universum vollkommen neu aus. Es entstand im Lauf der letzten 3 Jahre in London, New York und Los Angeles u.a. in Zusammenarbeit mit Nicolas Jaar.
Die Beats und Arrangements des Albums spiegeln die turbulenten Zeiten von FKA twigs wider. Einige der Tracks klingen absichtlich verwaschen, fast erschöpft, in einer Art und Weise, die einen an Nick Cave & The Bad Seeds' Skeleton Tree erinnern mag. Neben Songs, die auf „LP1“s barocke Beat-Odyssee zurückgehen - zum Beispiel der Song „holy terrain“, der Future featured - gibt es hier auch mehrere Tracks, bei denen Drums in den Äther übergehen und traditionelle Songstrukturen einem impressionistischen, kunstvollen Sound-Design weichen. In diesen Fällen ist Nicolas Jaars Beteiligung an MAGDALENE am stärksten zu spüren.