John Coltrane HHV Records - Records Online Shop

Release: 1957 / EU – Reissue

Genre: Organic Grooves

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STEREO
Am 15. September 1957 ging John Coltrane in Rudy Van Gelders Studio und schuf ein über 40-minütiges Meisterwerk, das als eines der größten Jazzalben aller Zeiten gilt. „Blue Train“ ist ein bahnbrechender Blues-durchdrungener Hard-Bop-Ausflug mit fünf Songs, der mit Kraft und Poesie, Wildheit und Finesse, Rasanz und Zärtlichkeit berauscht. Anlässlich des 65. Jahrestages der Aufnahme ist „Blue Train“ jetzt in zwei verschiedenen Editionen als Teil der gefeierten audiophilen Tone-Poet-Serie von Blue Note erhältlich. 2-LP-Stereo-Edition „Complete Masters“: Originalalbum in Stereo, enthält zweite LP mit alternativen und unvollständigen bislang unveröffentlichten Takes. 2-LP-Set mit eingebundenem Booklet mit nie zuvor gesehenen Session-Fotos von Francis Wolff und Essay von Coltrane-Experte Ashley Kahn.

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Navy Musikant

John Coltrane, eine Koryphäe in der Welt des Jazz, hat ein Vermächtnis geschaffen, das über seine sterbliche Existenz hinausgeht. Geboren am 23. September 1926 in Hamlet, North Carolina, war Coltranes frühes Leben geprägt von Entbehrungen und den Kämpfen des Aufwachsens in der rassistisch geprägten Umgebung des segregierten Südens. Coltranes musikalische Reise begann im zarten Alter von 13 Jahren, als er das Altsaxophon in die Hand nahm. Seine Hingabe und sein Talent brachten ihn in die Navy Band, wo er seine Fähigkeiten während des Zweiten Weltkriegs verfeinerte. Nach seinem Militärdienst tauchte Coltrane in die blühende Jazzszene von Philadelphia ein, wo er mit Größen wie Dizzy Gillespie und Johnny Hodges spielte. In den frühen 1950er Jahren trat Coltrane der Band von Johnny Hodges bei, ein bedeutender Durchbruch, der es ihm ermöglichte, seinen sich entwickelnden Stil zu präsentieren. Doch erst mit dem Miles Davis Quintet begann Coltrane, sich wirklich einen Namen zu machen. In der Zeit mit Davis, von 1955 bis 1960, entwickelte er seine charakteristische “sheets of sound”-Technik, die sich durch schnelle und dichte Notenmuster auszeichnet. In dieser Zeit wurde der Grundstein für seine späteren Innovationen gelegt.

Transformative Werke

Coltranes Solokarriere nahm in den frühen 1960er Jahren mit bahnbrechenden Alben wie Giant Steps (1960) und My Favorite Things (1961) Fahrt auf. Giant Steps zeigte sein Können als Komponist und Improvisator, der die Grenzen der harmonischen Komplexität im Jazz auslotete. Der Titeltrack mit seinen schnellen Akkordwechseln wurde zu einem Initiationsritus für angehende Jazzmusiker. Mit My Favorite Things wandte sich Coltrane vom traditionellen Jazz ab und erkundete die modale Improvisation. Der Titelsong, eine Neuinterpretation des Rodgers- und Hammerstein-Klassikers, wurde zu einem Überraschungshit und erreichte ein breiteres Publikum als die Jazzfans. Coltranes Umgang mit dem Sopransaxophon auf diesem Album war besonders einflussreich und trug zur Popularisierung des Instruments im Jazz bei. Coltranes spirituelles Erwachen in den frühen 1960er Jahren beeinflusste seine Musik zutiefst. Seine Faszination für östliche Philosophie und Spiritualität fand ihren Ausdruck in Alben wie A Love Supreme (1964), einem transformativen Werk, das oft als sein Hauptwerk angesehen wird. Die vierteilige Suite ist eine zutiefst persönliche und spirituelle Erkundung, bei der Coltranes Saxophon als Kanal für den göttlichen Ausdruck dient. Als Bandleader stellte Coltrane ein außergewöhnliches Quartett zusammen, zu dem McCoy Tyner am Klavier, Jimmy Garrison am Bass und Elvin Jones am Schlagzeug gehörten. Dieses Ensemble, das oft als eines der größten in der Geschichte des Jazz gefeiert wird, setzte die Grenzen der Improvisation und des kollektiven Zusammenspiels neu fest. Coltranes Beharren auf spiritueller Erforschung und musikalischer Innovation fand beim Publikum Anklang und machte ihn zu einer führenden Figur der Avantgarde-Jazzbewegung.

Coltranes unermesslicher Einfluss

Coltranes Wirkung ging über die Musik hinaus. Sein Streben nach spirituellem Verständnis und sozialem Bewusstsein verlieh seinem Werk einen Sinn. In einer Zeit, die von den Kämpfen um die Bürgerrechte geprägt war, dienten Coltranes Kompositionen wie Alabama (1963) als musikalische Reflexionen über die Rassenungerechtigkeit und Gewalt, die die amerikanische Gesellschaft durchzogen. Seine Musik wurde zu einem Vehikel für soziale Kommentare und einen Aufruf zur Gerechtigkeit. Tragischerweise war Coltranes Leben kurz, als er am 17. Juli 1967 im Alter von 40 Jahren einem Leberkrebsleiden erlag. Sein Einfluss blieb jedoch bestehen, er prägte die Entwicklung des Jazz und inspirierte Generationen von Musikern aller Genres. Die Coltrane Changes, eine von ihm entwickelte harmonische Progression, sind nach wie vor ein grundlegendes Element der Jazzausbildung. Coltranes posthume Veröffentlichungen, darunter Interstellar Space (1974) und A Love Supreme: Live in Seattle (2015), ziehen das Publikum weiterhin in ihren Bann und bieten Einblicke in die grenzenlose Kreativität, die seine Karriere bestimmte. Sein Einfluss auf den Jazz, die Spiritualität und das soziale Bewusstsein bleibt unermesslich und festigt seinen Status als transzendente Figur in den Annalen der Musikgeschichte. John Coltranes bleibendes Vermächtnis ist ein Zeugnis für die transformative Kraft der Kunst und den unbeugsamen Geist eines musikalischen Visionärs.

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