Sinéad O'Connor Universal Mother By Adele Bertei

Mit Universal Mother erforscht Sinead O'Connor Kindheitstraumata und ihre Erfahrungen als Frau, Mutter, Zielscheibe von Hohn und ultimativer Phönix.

Universal Mother wurde im Winter 1994 veröffentlicht und war das erste aufgenommene Werk von O'Connor seit ihrem Duo von Protesten im Jahr 1992 (Saturday Night Live, Madison Square Garden). Die sadistische Gegenreaktion, die sie für das öffentliche Anprangern des Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche und dessen Vertuschung erfuhr, hätte die meisten zerstört. Die Frage war, wie es für Sinead weitergehen würde und ob sie jemals wieder Musik aufnehmen würde. Es zeugt von ihrer Integrität und ihrem außergewöhnlichen Mut, dass sie mit diesem außergewöhnlichen Album ein Comeback feiern konnte.

Das Album nimmt uns mit auf eine zutiefst persönliche und doch universelle Reise durch das Frausein, von der archetypischen Rabenmutter bis hin zur guten und gütigen Mutter. Eine feministische Aussage von Germaine Greer gibt den Ton an, gefolgt von O'Connor, die in „Fire on Bablyon“ einen Sturm der Wut gegen ihre missbrauchende Mutter loslässt – eine Salve, die so explosiv ist, dass sie nicht wiederholt werden muss. Abgesehen von einem Lied namens „Red Football“ und einem Aufruf zur Wahrheit hinter der irischen Hungersnot ist O'Connor nicht an Wut oder Rache interessiert. Mit Universal Mother bietet sie uns eine zärtliche, bewegende Sammlung von Trauer und Empathie in Liedform. Ihre wunderbare Stimme ist das Gefäß – die gebrochene, heilige Stimme von Mutter Irland.