King Gizzard & The Lizard Wizard HHV Records - Records Online Shop

Release: 2022 / EU – Original

Genre: Rock & Indie

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King Gizzard & The Lizard Wizard haben kreative Grenzen schon immer mit dem gleichen Respekt behandelt, den Bulldozer allem entgegenbringen, das dumm genug ist, ihren Weg zu verlassen. Ihr 18. Album, "Butterfly 3000", könnte jedoch ihr bisher furchtlosester Sprung ins Unbekannte sein: eine Suite von zehn Songs, die alle als arpeggierte Loops begannen, die auf modularen Synthesizern komponiert wurden, bevor sie von der sechsköpfigen Band in süchtig machenden, optimistischen und äußerst verführerischen Dream-Pop verwandelt wurden. Das Album klingt gleichzeitig wie nichts, was sie je zuvor gemacht haben, und durch und durch unverkennbar nach Gizz, bis hin zu seinem neonfarbenen psychotronischen Höhepunkt.
"Auf Butterfly 3000 haben wir einige Parameter gesetzt, die wir vorher noch nie wirklich angefasst haben", sagt Gizz-Frontmann Stu Mackenzie. "Ich fühle mich am meisten inspiriert, wenn ich nicht im Wettbewerb mit mir selbst stehe, und bin von Ideen angezogen, die sich völlig neu anfühlen. Vielleicht ist das eine idiosynkratische Art, an Musik heranzugehen, aber es ist die Gizzard-Art."
Das neue Album folgt auf die beiden vorangegangenen Gizzard-Alben "K.G." und "L.W.", die, obwohl sie traditionell begonnen, während des Lockdowns fertiggestellt wurden. Ähnlich isoliert entstanden, geht "Butterfly 3000" noch einen Schritt weiter: Das Album wurde komplett in den eigenen vier Wänden der Bandmitglieder aufgenommen, das Studio und der Proberaum blieben diesmal außen vor.

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Die Band mit der Mission Vinyl

Mit ihren extensiven Ausflügen in die verschiedensten Genre-Gefilde, einer massiven Diskographie innerhalb nur weniger Jahre, ungezähmten mehrstündigen Liveshows, einer treuen Fanbase und einem unverkennbaren Frontmann setzt die australische Band King Gizzard & The Lizard Wizard Meilensteine im modernen Psychedelic Rock. Die siebenköpfige Gruppe um Sänger und Songschreiber Stu Mackenzie schlägt ihren gemeinsamen Weg im Jahr 2010 ein, nachdem die Member sich in Melbourne teilweise im Musikstudium kennengelernt haben – jetzt heißt es, das Gelernte in die Tat umzusetzen, und so trifft sich die junge Band zu ausgedehnten Jamsessions und spielt ihren psychedelisch Noise-Rock auf jedem erdenklichen Gig, den sie bekommen kann. Erste Songs werden im Studio eingespielt, wobei die Aufnahmemethoden stets so skurril wie die Musik sein sollen: statt Mikrofonen werden mehrere iPhones für Stu Mackenzies Gesang verwendet. Der erste Langspieler 12 Bar Bruise erscheint 2012, und weil sich kein Label für den Vertrieb findet, zieht Schlagzeuger Eric Moore kurzerhand sein eigenes auf – Flightless bringt die nächsten Jahre alle Platten des Lizard Wizard heraus und wird später auch zur Heimat Australischer Talente wie Amyl and the Sniffers. Von Anfang an heißt die Mission Vinyl, auch wenn die Auflagen klein sind und der große Indie-Hype noch aussteht: King Gizzard & The Lizard Wizard meinen es ernst mit der 60er-Jahre-Nostalgie.

Zwischen Thrash Metal, Folk und Boogie

Der eingängige Noise-Sound der Band wird von ihrem zweiten Album Eyes Like The Sky im Jahr 2013 durchbrochen – Mackenzie & Co. wollen sich nicht in eine Schublade stecken lassen und kreieren ein Western-Hörbuch mit musikalischer Untermalung. Psychedelisch wird es wiederum auf Float Along – Fill Your Lungs im und Oddments, letzteres beschert der Band 2014 auch ihren meistgestreamten Song Work This Time – King Gizzard schlagen hier nicht zum ersten Mal eine Brücke zwischen gefühlvollen Kompositionen mit universellem Pop-Appeal und ihrer Liebe zum Vintage-Sound. Tourneen um die ganze Welt gehören jetzt zu ihrem Alltag, und trotzdem hält das kreative Kollektiv an seiner ungebrochenen Produktivität im Studio fest. Das sich stetig erweiternde Repertoire kreist dabei oft um virtuose Konzepte – King Gizzards Platte Quarters! im Jahr 2015 wird dabei in vier Tracks von exakt gleicher Länge aufgeteilt und artet in teils jazzige Jamsessions aus. Dabei schaffen die Member es, problemlos zwischen Progressive Rock, Thrash Metal, Folk und Boogie zu wechseln, ohne den Fokus zu verlieren: aufgrund ihres unüberschaubaren Ideenreichtums ist die Agenda der Band, über das Jahr 2017 ganze fünf Alben zu veröffentlichen.

Klimapolitik und selbstgebaute Instrumente

King Gizzard bleiben ihren Wurzeln treu, indem sie ihre Aufnahmen weiterhin auf Bandcamp veröffentlichen – dort, wo sie ihre ersten Fans gefunden haben. Die Platte Polygondwanaland sowie eine Reihe an Live-Alben geben sie schließlich auf ihrer Website zum Download bereit, eigene Bootleg-Pressungen sind erwünscht und sollen von Fans und Indie-Labels in Umlauf gebracht werden. Es werden eigene Festivals aufgezogen, und mit Alben wie dem 2019 erschienenen Thrash-Konzeptwerk Infest the Rats‘ Nest lassen sich auch die klimapolitischen Absichten der Gruppe herauslesen – „There is no planet B“ heißt es da schon im ersten Track. Mit Platten wie Flying Microtonal Banana oder K.G. erkunden die Lizard Wizards sogar mittels selbstgebauter Instrumente die musikalischen Dimensionen des Mikrotonalen, wie es sie im westlichen Rock nur selten zuvor gegeben hat. Auf Butterfly 3000 betritt die Band dann 2021 zum ersten Mal Dream-Pop-Terrain, und neue Hip-Hop-Anleihen lassen sich 2022 in Omnium Gatherum finden – im gleichen Jahr erscheinen gleich 4 weitere Platten. Ihr Motto ist dabei keinesfalls subtil: „Wenn etwas scheiße ist und niemand es mag, bringt man einfach im nächsten Monat etwas Neues heraus.“ Der Qualität ihrer Alben kann das nichts anhaben, wie die Experimental-Enthusiasten schon unzählige Male bewiesen haben.

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